Ich schulde Ihnen noch ein Update zum
Montségur Masterclass Hauptkurs. Aktuelles
Thema:
Backstory
Vielleicht haben Sie irgendwo schon einmal den Tipp gelesen, dass man für seine Hauptfigur einen Lebenslauf erstellen soll. Dieses Thema geht in dieselbe Richtung. Ich habe meine
Protagonistin meist im Kopf und bin nicht so der Typ, der ihr ganzes Leben akribisch aufschreibt. Dazu fehlt mir leider oft die Zeit. Doch die Backstory ergibt natürlich Sinn, wenn man einen
authentischen Charakter erschaffen will.
Stichwort: Hauruckpsychologie!
Nettes Wort, nicht? Damit ist gemeint, dass eine Figur plötzlich irgendetwas macht, was gar nicht ihrem Charakter entspricht, nur damit es in die Geschichte passt. Die Figur soll natürlich
„reifen“, aber das braucht seine Zeit und eine Charakterentwicklung geschieht nicht von einer Sekunde auf die andere.
Bei der aktuellen Aufgabe gehen wir in die Kindheit der Figur zurück. Wie ist/war ihre Mutter, ihr Vater? Was tat die Figur als Kind am Liebsten? Was hasste sie? Welches war der glücklichste
Tag in ihrem Leben? Der allerschlimmste? etc.
Auch hier wieder, keine seitenlangen Abhandlungen. Frage und Antwort-Spiel; kurze Sequenzen, die das Damals beschreiben. Oder ein Interview? Das finde ich klasse ... da kann ich ein bisschen
böse sein und meine Protagonistin aus der Reserve locken. Ich habe jetzt schon beinahe das Gefühl, dass ich sie wirklich gut kenne und weiß, wie sie in bestimmten Situationen reagiert bzw.
eben nicht reagiert.
Und der letzte Teil war ein persönlicher Brief an meine Figur, in der ich ihr ihre „Lebenslüge“ mal so richtig um die Ohren hauen durfte.
Fazit: Ich sollte wieder mehr Briefe schreiben, die sind so befreiend.